WEITERGEHENDE ERLÄUTERUNGEN
Insbesondere seit Beginn des Ukraine-Krieges werden auch viele geflüchtete Kinder in unserer Gemeinde untergebracht. In der Regel bringen weder die Kinder noch ihre Eltern Deutsch-Kenntnisse mit, Viele kennen noch nicht einmal unsere Schrift. Besonders schwierig stellt sich die Situation für neu angekommene Kinder im Grundschulalter dar. Für sie gibt es häufig keine sogenannten Deutsch-Klassen, also Klassen, in denen für Migranten-Kinder zunächst primär unsere Sprache und Schrift vermittelt wird. So sind sie gezwungen, am Unterricht einer Regelklasse ihrer Altersstufe teilzunehmen – und verstehen erst einmal NICHTS. Das ist nicht nur für diese Kinder und ihre Eltern eine große Herausforderung, sondern auch für Lehrer und Schüler, die hier aufgewachsen bzw. schon länger hier sind. Das Engagement der Lehrkräfte und der Schulleitung für die Kinder sind herausragend, dennoch muss und soll sich der Unterricht an der Vermittlung von neuem Wissen an die gesamte Klassengemeinschaft orientieren und kann nur teilweise die individuellen Probleme von einzelnen Kindern auffangen.
Die Eltern tun sich häufig mit dem Erlernen unserer Sprache viel schwerer als ihre Kinder. So können sie sie kaum unterstützen – selbst dann, wenn sie zügig an einem Integrationskurs teilnehmen können.
Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres konnten diese Kinder mit finanzieller Förderung einen Hort besuchen. Dies ist seit Beginn des aktuellen Schuljahres nicht mehr möglich. Der Sparzwang hat dazu geführt, dass diesen Kindern damit die Unterstützung bei den Hausaufgaben und die – auch für den Spracherwerb – so wichtige soziale Integration abhanden gekommen ist.
Die überwiegende Anzahl dieser Kinder wird noch über Jahre oder für immer in Deutschland bleiben. Auch wir als Gesellschaft müssen demnach ein Interesse daran haben, dass sie möglichst gut integriert sind und später erfolgreiche Abschlüsse erreichen können. Wir halten daher diese Sparentscheidung für menschlich aber auch wirtschaftlich verfehlt, da sie im besten Fall zu Sitzenbleiben und im schlimmsten Fall zu nachhaltigem Versagen mit der Folge von Sozialleistungsbezug führt.
Wir würden dem gerne entgegenwirken und allen Kindern, die nicht bereits im Kindergarten die Gelegenheit zum Erlernen unserer Sprache und zur Sozialintegration erhalten haben, für mindestens ein Jahr den Besuch eines Horts ermöglichen.
Daher unsere dringende Bitte um finanzielle Unterstützung.
Und noch eine weitere Bitte:
Wenn Sie sich vorstellen können, mit einem Kind, Jugendlichen oder auch einem Erwachsenen immer wieder einmal zwanglos Lesen und Sprechen zu üben, wäre dies eine große Bereicherung – für die jeweiligen Flüchtlinge, aber ganz sicher auch für Sie!